FAQ – Gut zu Wissen

Wo Neues entsteht, haben Menschen Fragen. Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Bismarckquartier Würzburg.

Planungsphase und Prozesse​

Warum gab es einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb?

Die Entwicklung des Bismarck Quartiers ist eine höchst anspruchsvolle Aufgabe. Der beethovengruppe war es wichtig, eine gute Lösung zu finden, die möglichst viele Aspekte berücksichtigt. Deshalb hat sie einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb ausgelobt, an dem sich insgesamt 14 Architektur- und Stadtplanungsbüros beteiligten. Sämtliche Entwürfe wurden von einer 17-köpfigen Jury diskutiert und bewertet. Neben Preisrichtern aus dem Stadtrat, der Stadtverwaltung und der beethovengruppe als Initiator waren im Preisgericht auch renommierte Experten aus Architektur und Stadtplanung vertreten. So ist sichergestellt, dass das neue Quartier sehr hohe Qualitätsstandards erfüllt.

Warum musste an den Entwürfen auch ein Landschaftsarchitekt beteiligt werden?

Die Natur hat in Würzburg seit jeher einen hohen Stellenwert. Grün- und Naherholungsflächen umfassen hier 18 Prozent der Stadtfläche. Das ist auch gerade in Würzburgs Kessellage für eine positive Co²-Bilanz überaus wichtig. Daher trägt die beethovengruppe als Projektentwickler eine hohe Verantwortung, wenn sie Flächen beplant. Die beethovengruppe möchte mit dem Bismarck Quartier ihren Beitrag dazu leisten, das Klima in der Stadt weiter zu verbessern und neue Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Daher werden schon bei der Planung viele Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt, eine großflächige Begrünung ist Teil davon.

Derzeit ist die Fläche des zukünftigen Bismarck Quartiers zu 95 Prozent versiegelt. Das will die beethovengruppe ändern. Im neuen Quartier sollen neue Grünflächen mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen; auch die Dächer sollen begrünt werden. Damit diese Anforderungen in den Entwürfen möglichst ideal umgesetzt werden, war und ist es der beethovengruppe wichtig, dass die Teams auch erfahrene Landschaftsarchitekten in ihre Planungen einbeziehen.

Warum wurde der Entwurf von Baumschlager Eberle Architekten ausgewählt?

Der Entwurf des Stadtplanungsbüros Baumschlager Eberle Architekten war einer der beiden Sieger im städtebaulichen Realisierungswettbewerb. In der auf den Wettbewerb folgenden, vom Preisgericht empfohlenen Überarbeitung setzte sich der Entwurf von Baumschlager Eberle Architekten in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekten Planstatt Senner durch.

Wichtig war dem Preisgericht dabei u.a., dass die neuen Gebäude ein harmonisches Gesamtbild ergeben und sich möglichst gut in die Umgebung und die bestehende Architektur sowie in die umliegende Landschaft mit den Weinbergen und dem Ringpark einfügen.

Diese Punkte wurden bei dem Entwurf von Baumschlager Eberle Architekten nach Ansicht der Jury besonders durchdacht gelöst. Die Trennwirkung der bisherigen Bebauung wird durch drei neue Sichtachsen aufgehoben, die im Bismarck Quartier künftig den Blick zum Würzburger Stein freigeben. Zwischen dem Ringpark und den Weinbergen wird damit eine Verbindung geschaffen, die nicht nur optisch für Wohlbefinden sorgt.

Ein geplanter Wasserlauf ist eine „liebevolle Hommage” an die Pleichach, die in der Nähe des Bismarck Quartiers unterirdisch fließt. Die im Entwurf angedachten Sitz- und Spielmöglichkeiten, Terrassen für Cafés und Ateliers sowie eine überdeckte Piazza werden öffentliches Leben anziehen. Die unterschiedlichen Fassaden der modernen Stadthäuser im Entwurf fügen sich zudem gut in die Umgebungsarchitektur ein.

Ist trotz der Neubauten die Sicht auf den Würzburger Stein gewährleistet?

Ja natürlich. Aktuell ist das Grundstück fast vollständig versiegelt. Das soll sich ändern. Die beethovengruppe will die Aussicht auf die Weinberge wiederherstellen und schafft daher drei zusätzliche Sichtachsen, die eine Verbindung zwischen Ringpark, Bismarck Quartier und Würzburger Stein herstellen.

Wurde über das das Gesamtbild der bestehenden Gebäude der Bismarckstraße mit den Neubauten nachgedacht?

Genau diese Punkte wurden im Wettbewerb besonders kritisch von der Jury begutachtet und im Siegerentwurf von Baumschlager Eberle Architekten durch eine sensible Gestaltung gelöst. Die Neubauten werden mit Bedacht und im Bewusstsein ihres Umfelds geschaffen: Die unterschiedlichen Fassadenstrukturen sowie die unterbrochenen Fassaden zur Bismarckstraße hin sind eine Referenz zu den Gebäuden der Nachbarschaft, aber ins Heute transportiert. So gelingt ein ästhetischer Brückenschlag zwischen Tradition und Zukunft.

Welche weiteren Schritte sind zur Realisierung des Bismarckquartiers notwendig? Wann wird es gebaut?

Der städtebauliche Wettbewerb in Abstimmung mit der Stadt Würzburg ist abgeschlossen. Somit steht als nächstes das Bebauungsplanverfahren an. Der Aufstellungsbeschluss im Stadtrat ist das nächste Ziel für 2020/2021. Dieser bildet dann die Grundlage für die eigentlichen Bauanträge. Die ersten Abrissarbeiten auf dem Gelände sind derzeit für 2020/2021, eine Fertigstellung des gesamten Bauprojekts ist ab 2025 geplant.

Bebauung

Gibt es bereits konkrete Vorstellungen, wie das neue Quartier aussehen wird?

Im Rahmen des abgeschlossenen städtebaulichen Realisierungswettbewerbs und der darauffolgenden Überarbeitung setzte sich der Entwurf des Büros baumschlager eberle architekten aus Lustenau in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekten Planstatt Senner aus Überlingen durch. Auf Grundlage dieses Vorschlags wird derzeit weitergeplant.

Der Entwurf sieht ein zweites, etwas schmäleres Hochhaus im Osten des Areals neben dem bestehenden Posthochhaus vor. Darin sollen ein Hotel und im Erdgeschoss Nahversorgung untergebracht werden. Nach Westen schließen sich dann entlang der Bahn-Schienen drei Gebäudekomplexe an, die sich jeweils um einen Innenhof gruppieren. Großzügige Freiflächen in den Höfen dienen als generationenübergreifende Treffpunkte, zum Spielen, Entspannen und für Feste. Terrassen für Cafés und Ateliers an exponierten Stellen sowie eine überdeckte Piazza, insbesondere zur Bismarckstraße hin, ziehen öffentliches Leben an.

Nach Süden zur Bismarckstraße hin öffnen sich die Innenhöfe und die Bebauung. So wird das Quartier durchlässig. Außerdem entstehen durch die Anordnung der Häuser Blickachsen zwischen Ringpark und Stein. Auch ein Wasserlauf als Hommage an die Pleichach ist angedacht. Der Harfentunnel wird durch die neue Bebauung deutlich verkürzt, das nimmt ihm den bisherigen „schummerigen Charakter”. Vom Bismarck Quartier gelangt man direkt in die Weinberge. Darüber hinaus ist eine Tiefgarage mit ca. 1.600 Stellplätzen vorgesehen.

Passt so ein urbanes Quartier nach Würzburg?

Ja. Die beethovengruppe ist der Überzeugung, dass ein solches urbanes Quartier in Bahnhofsnähe der Stadt Würzburg besonders guttut. Berufliches und Privates kommen hier mehr und mehr zusammen. Die Stadtquartiere der Zukunft verlangen deshalb nach der Integration von Freizeit- und Erholungsflächen, vor allem aber nach einer lebendigen Infrastruktur. Menschen wollen auch dort, wo sie arbeiten, Lebens- und Aufenthaltsqualität spüren. Sie möchten zu Fuß zur Arbeit gehen, um die Ecke noch schnell einen Kaffee trinken, Geschäftspartner zum Lunch ins Restaurant einladen, nebenan fürs Abendessen einkaufen und willkommene Auszeiten im Grünen genießen. Das Bismarck Quartier ist das erste Quartier der Stadt, das all dies ermöglicht.

Wie ist die maximale Bauhöhe?

Das Posthochhaus wird in jedem Fall mit seinen ca. 50 m das höchste Gebäude innerhalb des Quartiers sein. Die abgestuften Bauhöhen der restlichen Gebäude werden dann im Bebauungsplanverfahren konkretisiert.

Was passiert mit dem Posthochhaus?

Die beethovengruppe richtet das Posthochhaus im Rahmen einer Sanierung wieder schön her – sowohl von innen als auch von außen mit einer ansprechenden Fassade. Danach wird ein Hotel in das Gebäude einziehen. Von der neuen, öffentlich zugänglichen Dachterrasse wird es einen Rundum-Blick über Würzburg geben.

Wie viele neue Wohnungen sind geplant?

Bisher gibt es noch keine Zahlen dazu, wie viele neue Wohnungen genau entstehen werden. Dies legt das Bebauungsplanverfahren fest.

Was für Wohnungen sind im Bismarckquartier geplant?

Geplant sind 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen, die gleichermaßen für Singles, Paare und Familien attraktiv sind. Alle Wohnungen im Bismarck Quartier werden barrierefrei sein und über einen eigenen Balkon, eine Loggia oder einen Freisitz verfügen. 30 Prozent des Wohnraums werden geförderter Wohnraum sein. Die genaue Anzahl und Aufteilung der Wohnungen hängt wiederum von den Ergebnissen des Bebauungsplanverfahrens ab.

Wie werden die Wohnungen/das Quartier von Lärm und Emissionen insbesondere der Bahn geschützt?

Die Gebäude werden so geplant, dass sie in Richtung Norden möglichst eine geschlossene Linie gegenüber den Bahngleisen darstellen. Damit werden die Innenhöfe und die weiter im Süden angeordneten Gebäude vor den Emissionen der Bahn geschützt.

Zudem werden die gewerblichen Nutzungen im nördlichen, stärker belasteten Bereich des Quartiers untergebracht werden; die Wohnnutzung dagegen wird vor allem Richtung Süden angeordnet. Innerhalb der Wohnungen werden die Räume so angeordnet, dass schutzbedürftige Räume – wie Wohn-, Schlaf- oder Kinderzimmer – in eine Richtung zeigen, die nicht so stark durch den Schall der Züge belastet ist.

Wird auch öffentlich geförderter Wohnraum entstehen?

Ja, im Bismarck Quartier werden 30 Prozent öffentlich geförderter Wohnraum gebaut werden.

Werden auch seniorengerechte Wohnungen geschaffen?

Alle Wohnungen im Bismarck Quartier werden barrierefrei gebaut. Die Festlegung von weiteren Details wie Wohnungsgrößen erfolgt frühestens im Baugenehmigungsverfahren.

Nutzungen

Wie sieht die Nahversorgung für das Quartier aus?

Da das Stadtviertel bisher bezüglich Nahversorgung unterversorgt ist, ist im Bismarck Quartier ein neuer Lebensmittelhändler vorgesehen, der die Bewohner und Nachbarn versorgt.

Werden die Einkaufsmöglichkeiten eine Konkurrenz zum Angebot in der Stadt darstellen?

Die geplante Nahversorgung ist auf den täglichen Bedarf ausgerichtet und wird eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Angebot in der Stadt darstellen. Hiervon wird auch die Nachbarschaft profitieren.

Werden auch zusätzliche soziale Gemeinbedarfsflächen (z.B. eine Kita) entstehen?

Ja. Im Bismarck Quartier werden Räumlichkeiten für eine neue Kita gebaut.

Gibt es schon Details zu den Hotels? Braucht Würzburg überhaupt weitere Hotels?

Die Planung der beethovengruppe sieht ein, eventuell zwei Hotels mit Gastronomie vor, eines idealerweise im eher preiswerten Budget- und das andere im Midscale-Segment.

Hotelbetten werden in Würzburg nach aktuellen Recherchen weiterhin benötigt. Laut den statistischen Ämtern ist die Zahl der Übernachtungen seit 2023 wieder auf dem Niveau von vor Corona.

Die Hotels, die im Bismarckquartier neu entstehen, sind ideal an den Hauptbahnhof angebunden. Auch die attraktive Innenstadt Würzburgs und das Congress Centrum sind fußläufig erreichbar. Gäste benötigen also weder für ihre Anreise noch für den Besuch Würzburgs ein Auto.

Verkehr

Wie ist das neue Stadtquartier verkehrlich angebunden?

Durch die Nähe zum Hauptbahnhof Würzburg ist das Areal sehr gut an den schienenbezogenen Nah- und Fernverkehr angebunden. Durch den dort ebenfalls verorteten Zentralen Omnibusbahnhof ist auch über den Bahnverkehr hinaus eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gewährleistet, wodurch der zusätzliche Autoverkehr minimiert wird.

Die geplante Tiefgarage soll im Norden über eine Verlängerung der Harfenstraße befahrbar sein. Für Radfahrer und Fußgänger wird das Bismarck Quartier über den Bahnhofsplatz, die Bismarckstraße und die Harfenstraße erreichbar sein.

Wie wird der Verkehr innerhalb der Siedlung geplant?

Das Ziel ist, möglichst wenig Lärmbeeinträchtigung innerhalb des Quartiers zu haben. Dies kann durch verkehrsberuhigte bzw. gänzlich vom motorisierten Verkehr befreite Zonen unterstützt werden. Die Planungen sehen derzeit solche Zonen ohne öffentlichen Verkehr und Autos vor. Für die parkenden Kfz wird eine unterirdische Tiefgarage für ca. 1.600 Stellplätze gebaut. Beides steht auch den Anwohnern zur Verfügung.

Werden die vielen neuen Anwohner und Arbeitnehmer nicht viel zusätzlichen Verkehr auslösen?

Durch die Nähe zum Hauptbahnhof Würzburg ist das Areal sehr gut an den schienenbezogenen Nah- und Fernverkehr angebunden. Durch den dort ebenfalls verorteten Zentralen Omnibusbahnhof ist auch über den Bahnverkehr hinaus eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gewährleistet. Dies minimiert zusätzlichen Autoverkehr.

Die beethovengruppe hat auch ein zusätzliches Grundstück an der Harfenstraße angekauft, um dort die Straße erweitern und damit den Kfz-Verkehr des Quartiers ebenfalls gut abwickeln zu können. Die Bismarckstraße soll entlastet werden. Aus diesem Grund wurde eine Busspur mit in die Planung aufgenommen. Des Weiteren erfolgt die Erschließung des Quartiers über die Harfenstraße. Um die Harfenstraße ertüchtigen zu können, haben wir ein weiteres Grundstück angekauft.

Natur und Klimaschutz

Wie nachhaltig wird das Quartier?

Das Bismarckquartier wird auf dem ehemaligen Industriegelände „Post-Areal“ entstehen. Dadurch wird eine weitere Neuversiegelung von Fläche vermieden.

Auf eine gute Ökobilanz wird auch beim Bau geachtet. Beispielsweise wird in den Gebäuden zur Wärmedämmung kein Styropor verwendet. Insgesamt wird eine Zertifizierung in Gold der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) angestrebt.

Durch neue Grünflächen, Büsche und Bäume werden außerdem die neuen Innenhöfe begrünt. Auch die Dächer werden extensiv bepflanzt. Das hat – wie die durch die neuen Gebäude entstehenden Frischluftschneisen – positive Auswirkungen auf das Stadtklima, aufgrund der geringeren Oberflächentemperatur und damit der geringeren Wärmeabstrahlung der Gebäude. Das bestätigte auch eine Simulationsstudie zum Mikroklima von Pesch Partner, Stuttgart.

 

Durch die zentrale Lage des Areals und die sehr gute Anbindung an den öffentlichen Nah- und Fernverkehr bietet das Bismarckquartier darüber hinaus ideale Voraussetzungen für alle, die aufs eigene Auto verzichten möchten: für die Bewohner ebenso wie für alle, die im Bismarckquartier arbeiten werden. Die Anwohner können darüber hinaus in den Tiefgaragen das eigene Kfz abstellen.

 

So wird das Bismarckquartier gleich in vierfacher Hinsicht ein Klimaschutz-Standort: Keine Neuversiegelung, Ökobilanz beim Bau, viel Grün im Quartier und die perfekte Anbindung an ÖPNV und Bahn.